Jahresbericht Integrationsförderung 2012

Bern. Der Bund hat 2012 die kantonalen Massnahmen zur sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration von Ausländerinnen und Ausländern mit 17,5 Millionen Franken unterstützt. Für die Integration von anerkannten Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen, die einstweilen nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren können, richtete der Bund den Kantonen im letzten Jahr rund 23 Millionen Franken aus. Dies geht aus dem Jahresbericht 2012 zur "Integrationsförderung des Bundes und ihre Auswirkungen in den Kantonen" hervor, welcher heute veröffentlicht wird.

Integration findet vor Ort statt. Darum sind in erster Linie die Kantone und Gemeinden für entsprechende Massnahmen verantwortlich. Durch gezielte Information, mit Sprachförderung oder mit beruflicher Qualifikation, sollen Migrantinnen und Migranten besser befähigt werden, sich in unsere Gesellschaft einzugliedern sowie selbstverantwortlich für sich und ihre Familien zu sorgen.

Integration vorantreiben

Die Kantone verbesserten 2012 ihr Sprachkursangebot. Mit rund 4500 Sprachförderungsangeboten haben sie über 100 000 Teilnehmende erreicht. Das Bundesamt für Migration entwickelte zudem das praxisorientierte Sprachlernsystem fide weiter. Mit "Deutsch auf der Baustelle" wurde fide zusammen mit den Sozialpartnern im Bauhauptgewerbe erfolgreich getestet. Dieses Pilotprojekt bietet Kurse direkt auf der Baustelle an, zum Beispiel in der Baubaracke oder im Werkhof, gleich vor oder nach der Arbeit. Die Kurse werden zur Arbeitszeit gezählt.

Bund und Kantone trugen weiter dazu bei, dass dank der Unterstützung von interkulturellen Dolmetschenden eine Verständigung, etwa beim Arzt oder bei heiklen Schulgesprächen, möglich war. 2012 wurden rund 175 000 solcher Übersetzungsstunden geleistet. Neun Kantone haben systematisch das Instrument der Integrationsvereinbarungen eingesetzt. Gemäss Berichterstattung der Kantone wurden 2012 rund 2000 Integrationsvereinbarungen abgeschlossen oder Integrationsempfehlungen abgegeben.

Arbeitgeber, Behörden und Organisationen sowie die Migrantinnen und Migranten in der ganzen Schweiz werden durch die Kompetenzzentren Integration gezielt informiert und beraten. Weiter hat das Bundesamt für Migration ein grösseres Pilotprojekt unter dem Titel "Potenziale nutzen – Nachholbildung" lanciert, um Personen mit guten beruflichen Qualifikationen gezielt zu fördern.

Strategische Ziele ab 2014

Ab 2014 werden die Kantone die Integration neu in acht gemeinsam mit dem Bund festgelegten Bereichen fördern. Um die Bedürfnisse vor Ort zu berücksichtigen, haben die Kantone 2012 strategische Ziele definiert. So können sie dafür sorgen, dass Ausländerinnen und Ausländer möglichst rasch über Rechte und Pflichten informiert werden, die Sprache lernen und arbeiten. Der Bund wird mit den Kantonen vierjährige Programmvereinbarungen abschliessen und auf dieser Grundlage seinen Beitrag an die Integrationsförderung ausrichten.

Dokumente

Letzte Änderung 08.10.2013

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