Erinnern für morgen

Wissen über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen soll zu Allgemeinwissen werden. Dazu gehört, sich an das begangene Unrecht und Leid zu erinnern und aus den Einsichten Lehren für heute und die Zukunft zu ziehen.

Die Folgen von Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen wirken bei den Betroffenen und ihren Nachkommen bis heute nach. Das erlittene Leid wurde anerkannt und eine Aufarbeitung des Erlebten durch Betroffene, staatliche Stellen und Forschende kam in Gang. Seither wurden laufend neue Erkenntnisse dazu gewonnen.

Das Bundesgesetz über die Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 – kurz AFZFG - bzw. dessen Ausführungsverordnung betraut das Bundesamt für Justiz mit der wichtigen Aufgabe, für die Verbreitung und Nutzung der Ergebnisse wissenschaftlichen Aufarbeitung zu sorgen. Konkret soll das BJ das Wissen über und die Erinnerung an die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen und nach Möglichkeit auch den nachfolgenden Generationen vermitteln.

Im Rahmen des Programms "erinnern für morgen" fördert das BJ in den nächsten Jahren (2024-2028) verschiedene Projekte, macht sie sichtbar machen und setzt zum Teil zusammen mit Partnern eigene Projekte um.

Eine thematische Web-Plattform soll alle wichtigen Informationen zum Thema für alle Interessierten zugänglich machen; eine Wanderausstellung in ausgewählten Städten aller Landesteile wird sich an eine breite Öffentlichkeit richten und mittels einer Lern-App sollen Schülerinnen und Schüler mehr über das Schicksal betroffener Menschen erfahren können. Weiter unterstützt das Programm auch Projekte Dritter, die sich der Vermittlung der Thematik widmen.

Regelmässig werden Infomails zum Programm versandt. Anmeldung unter: erinnernfuermorgen@bj.admin.ch

Aktuelles

23. Januar 2025
Vernissage der neuen Lern-App "Fürsorge und Zwang" im Landesmuseum Zürich.
Das Bundesamt für Justiz hat ein neues Bildungsmedium zur Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen lanciert. Die Lern-App ermöglicht es Jugendlichen, dieses noch wenig bekannte Kapitel der Schweizer Sozialgeschichte zu entdecken. Die kostenlose dreisprachige Lern-App "Fürsorge und Zwang" wurde von der Pädagogischen Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit den Pädagogischen Hochschulen Waadt und Tessin und dem Verein "Gesichter der Erinnerung" entwickelt. Lern-App "Fürsorge und Zwang". Weitere Informationen unter "Angebote für Schulen".

Januar 2025
Neu kann die Portrait-Ausstellung "Heim- und Verdingkinder" des Vereins netzwerk-verdingt und des Keystone/SDA-Fotografen Peter Klaunzer beim BJ ausgeliehen werden. Zum Ausstellungsflyer mit weiteren Informationen: Ausstellungsflyer "Heim- und Verdingkinder" (PDF, 315 kB, 07.04.2025)

22. November 2024
Interdisziplinäre Tagung des Bundesamts für Justiz "Von der Geschichte in die Zukunft: Die Bedeutung von Akten für ausserfamiliär untergebrachte Kinder". Die Tagung richtet sich an kantonale Aufsichtsbehörden von Erziehungseinrichtungen und hat zum Ziel historische Erkenntnisse für die gegenwärtige und zukünftige Praxis im Umgang mit Akten zu reflektieren. Mit Beiträgen von Betroffenen, Forschung, Archiven und Aufsichtsbehörden. Einladung interdisziplinäre Tagung Bedeutung von Akten (PDF, 326 kB, 07.04.2025).

4. November 2024
Erste Sitzung des Beirats Programm "erinnern für morgen". Mitglieder Beirat (PDF, 338 kB, 07.04.2025)

September 2024
Das Online-Lehrmittel "ausgegrenzt und weggesperrt" der UEK von 2019 wurde von der PH Bern weiterentwickelt. Die Inhalte sind aktualisiert und neu ist das Lehrmittel auch auf Französisch und Italienisch verfügbar: IdeenSet Ausgegrenzt und Weggesperrt

26. März 2024
Der Zuschlag zur Ausschreibung der Web-Plattform wurde publiziert. Der Auftrag geht an die Firma Sturm und Bräm und die Universität Bern.

16. März 2024
Der Zuschlag zur Ausschreibung der Wanderausstellung wurde publiziert. Der Auftrag geht an die Arbeitsgemeinschaft Expositionen und ZMIK.

24. Oktober 2023
Das BJ führte einen Austausch mit Betroffenen über die geplanten Tätigkeiten zur Vermittlung der Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen.

4. August 2023
Das BJ hat ein Mandat zur Erarbeitung einer Lern-App im Einladungsverfahren an die ARGE PH Luzern, HEP Lausanne, SUPSI, Gesichter der Erinnerung und Feinheit AG vergeben. Die App soll Ende 2024 erscheinen.

16. Dezember 2022
Die Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung sollen verbreitet und nutzbar gemacht werden. Das BJ hat insgesamt 9 Massnahmen zur Information, Vermittlung und Sensibilisierung erarbeitet und wird diese in den Jahren 2023 bis 2028 umsetzen.

Letzte Änderung 07.04.2025

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